Mercatus

Einkaufen auf dem Mittelaltermarkt

Mit einer Standard-Zeitmaschine (so wie sie jeder eine zuhause hat) reist Du ein paar Jahrhunderte zurück. Flupp! Du landest zufällig am Rande eines Marktplatzes. Da entdeckst Du einen interessanten Stand zu, der einiges feilzubieten scheint, was diese Zeit und dieser Ort zu bieten haben.

Da Du vorsorglich einiges an Münzen mitgenommen hast willst Du jetzt natürlich wisen, was Du dafür bekommst.

Aufgeregt sprichst Du den Standbesitzer an: »Gott zum Gruße, Gevatter! Ein wahrlich trefflicher Stand, den Ihr da Euer Eigen nennt. Sagt mir guter Mann, was erhalte ich bei Euch für eine ordentliche Menge Silber?«

Der Händler entgegnet kühl:»Wie so oft, Fremder, kommt es allein darauf an, wie viel es ist. Und? Ich höre?«

Ziel der Zeitreise: Mitgeführtes Silber (in Gramm):

Die Antwort des Händlers

»Nun, auch wenn Ihr - mit Verlaub - ob Eurer recht albernen Gewandung wahrhaftig nicht danach ausseht, als würdet Ihr überhaupt klingende Münze mit Euch führen, so will ich Euch dennoch glauben und Euch verraten, was Ihr bei mir für Euer Silber erhaltet. Für 9 gr. reines Silber bekämt Ihr folgende Waren und mittelalterliche Dienstleistungen, aus denen Ihr allerdings lediglich einen Posten wählen könnt:«

2 Brückenzölle für ein beladenes Fuhrwerk zu 4 gr. Silber
4 Brückenzölle für ein leeres Fuhrwerk zu 2 gr. Silber
9 Brückenzölle für einen Berittenen zu 1 gr. Silber
1
Schock

Schock

Das Schock entspricht 5 Dutzend, 3 Stiegen, 4 Mandel oder 60 Stück.

Eier
zu 6 gr. Silber
9
Pfund

Pfund

Im Mittelalter war das Pfund als Gewichtsmaß in ganz Europas verbreitet, sein Gewicht wich jedoch von Stadt zu Stadt ab. Hatte das Pfund etwa in Nürnberg gut 510 Gramm, so war es in Berlin nur etwa 467 Gramm schwer und mancherorts noch weniger. Lediglich in der Medizin konnte sich das Nürnberger Apotheker-Pfund mit 357,854 g durchsetzen. Bei Berechnungen bitte ich zu beachten, dass das Münzpfund i.d.R. 100 oder mehr gr. mehr wog. Daher lege ich hier einen Mittelwert von 450 g zugrunde. Das (Apotheker-)Pfund war darüber hinaus unterteilt in 12 Unzen, eine Unze wiederum in 96 Drachmen, eine Drachme wiederum in 288 Skrupel zu ca. = 576 Obolus, die wiederum 5.760 Grain entsprachen.

Im Algorismus Ratisbonensis entsprachen 100 Nürnberger Pfund 73 Kölner Pfund, 75 Egerer Pfund, 96 Pfund in Regensburg, 110 Leipziger Pfund, 116 Pfund in Brügge, 128 Breslauer Pfund, 166 Venezianische Pfund und 233 Pfund von Padua. Ursprünglich entsprachen 100 Pfund einem Zentner, ab etwa 1500 traten üblicherweise 110 Pfund für einen Zentner auf (was bei einem Mittel von 450 g in etwa dem heutigen Pfund mit exakt 500 g entsprach).

Eisen
zu 1 gr. Silber
1 Fährgeld für ein beladenes Fuhrwerk zu 8 gr. Silber
2 Fährgelder für ein leeres Fuhrwerk zu 4 gr. Silber
4 Fährgelder für einen Berittenen zu 2 gr. Silber
9 Fährgelder für einen Fußgänger zu 1 gr. Silber
1 Fastnachtshuhn zu 7 gr. Silber
1 Gans zu 7 gr. Silber
3 Herbsthühner zu 3 gr. Silber
4 Heringe zu 2 gr. Silber
1
Pfund

Pfund

Im Mittelalter war das Pfund als Gewichtsmaß in ganz Europas verbreitet, sein Gewicht wich jedoch von Stadt zu Stadt ab. Hatte das Pfund etwa in Nürnberg gut 510 Gramm, so war es in Berlin nur etwa 467 Gramm schwer und mancherorts noch weniger. Lediglich in der Medizin konnte sich das Nürnberger Apotheker-Pfund mit 357,854 g durchsetzen. Bei Berechnungen bitte ich zu beachten, dass das Münzpfund i.d.R. 100 oder mehr gr. mehr wog. Daher lege ich hier einen Mittelwert von 450 g zugrunde. Das (Apotheker-)Pfund war darüber hinaus unterteilt in 12 Unzen, eine Unze wiederum in 96 Drachmen, eine Drachme wiederum in 288 Skrupel zu ca. = 576 Obolus, die wiederum 5.760 Grain entsprachen.

Im Algorismus Ratisbonensis entsprachen 100 Nürnberger Pfund 73 Kölner Pfund, 75 Egerer Pfund, 96 Pfund in Regensburg, 110 Leipziger Pfund, 116 Pfund in Brügge, 128 Breslauer Pfund, 166 Venezianische Pfund und 233 Pfund von Padua. Ursprünglich entsprachen 100 Pfund einem Zentner, ab etwa 1500 traten üblicherweise 110 Pfund für einen Zentner auf (was bei einem Mittel von 450 g in etwa dem heutigen Pfund mit exakt 500 g entsprach).

Licht (Wachskerzen)
zu 9 gr. Silber
3 Mahlzeiten im Gasthaus zu 3 gr. Silber
6
Pfund

Pfund

Im Mittelalter war das Pfund als Gewichtsmaß in ganz Europas verbreitet, sein Gewicht wich jedoch von Stadt zu Stadt ab. Hatte das Pfund etwa in Nürnberg gut 510 Gramm, so war es in Berlin nur etwa 467 Gramm schwer und mancherorts noch weniger. Lediglich in der Medizin konnte sich das Nürnberger Apotheker-Pfund mit 357,854 g durchsetzen. Bei Berechnungen bitte ich zu beachten, dass das Münzpfund i.d.R. 100 oder mehr gr. mehr wog. Daher lege ich hier einen Mittelwert von 450 g zugrunde. Das (Apotheker-)Pfund war darüber hinaus unterteilt in 12 Unzen, eine Unze wiederum in 96 Drachmen, eine Drachme wiederum in 288 Skrupel zu ca. = 576 Obolus, die wiederum 5.760 Grain entsprachen.

Im Algorismus Ratisbonensis entsprachen 100 Nürnberger Pfund 73 Kölner Pfund, 75 Egerer Pfund, 96 Pfund in Regensburg, 110 Leipziger Pfund, 116 Pfund in Brügge, 128 Breslauer Pfund, 166 Venezianische Pfund und 233 Pfund von Padua. Ursprünglich entsprachen 100 Pfund einem Zentner, ab etwa 1500 traten üblicherweise 110 Pfund für einen Zentner auf (was bei einem Mittel von 450 g in etwa dem heutigen Pfund mit exakt 500 g entsprach).

Rindfleisch
zu 2 gr. Silber
9 Roggenbrot zu 1 gr. Silber
3 Schäferstündchen mit einer Dirne zu 3 gr. Silber
1 Wegegeld für ein Fuhrwerk zu 5 gr. Silber
5 Wegegelder für einen Berittenen zu 2 gr. Silber

Der Händler gibt noch weitere Auskünfte...

»Ich weiß beim besten Willen nicht, wes Berufes Stand Ihr innehabt. Aber da Ihr fremd hier in der Stadt seid und Euch mit unseren Gepflogenheiten und Löhnen nicht recht auszukennen scheint, will ich Euch sagen, was Ihr hier verdienen könntet und vor allem, wie lange ihr in verschiedenen Berufen ungefähr arbeiten müsstet, um als Lohn die genannten 9 gr. Silber zu erhalten«:

1 Tag als Baugeselle um das Jahr 1330 zu 15 Pfennigen am Tag arbeiten
3 Tage als Erdarbeiter um das Jahr 1400 zu 3 Pfennigen am Tag arbeiten
1 Tag als Handlanger um das Jahr 1330 zu 9 Pfennigen am Tag arbeiten
1 Tag als Hausknecht um das Jahr 1550 zu 14 Pfennigen am Tag arbeiten
1 Tag als Magd um das Jahr 1500 zu 14 Pfennigen am Tag arbeiten
1 Tag als Maurermeister um das Jahr 1400 zu 10 Pfennigen am Tag arbeiten
3 Tage als Steinmetzgeselle um das Jahr 1320 zu 3 Pfennigen am Tag arbeiten